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{tag 1: Edinburgh - Kinlochewe, Anreise}
Wir haben uns beim Frühstück ein bisschen zu lange mit Zeitung lesen aufgehalten so dass es schon recht spät ist als wir endlich loskommen. Aber wir erreichen noch rechtzeitig unseren Bus nach Inverness.
{tag 2: Kinlochewe - Lochan Fada, 13 km (6 Std.)}
Der eine Schotte erzählt uns, dass er gestern seinen letzten der 284 Munros bestiegen hat. Nicht schlecht. Auf die Frage,was er denn die nächsten Jahre machen würde, antwortete er, dass es ja noch die Corbetts (Berge ab 2500 Fuß Höhe) gebe.
{tag 3: Lochan Fada - Carnmore, 14 km (9,5 Std.) }
Die ganze Nacht hindurch hat es geregnet, bis in die frühen Morgenstunden hinein. Unser Zelt hat das aber so gerade noch mit Mühe und Not ausgehalten. Bei ungemütlichem windigem Wetter wandern wir schließlich los. Nach kurzer Zeit müssen wir uns weglos durchschlagen, ganz schön anstrengend! Als wir schon ziemlich fertig sind, überqueren wir eine Hügelkuppe und vor uns liegt der 967 m hohe A´Mhaighdean, ein sehr begehrter Munro, da er einer der am weitesten von der Zivilisation entferntesten ist. Uns interessiert das jedoch weniger, vielmehr fragen wir uns wie wir denn da hoch kommen sollen, von unten sieht das nämlich ganz schön steil aus. Mit Ausblick auf diese unmöglich erscheinende Aufgabe machen wir erst mal Mittagspause. {tag 4: Carnmore - Loch na Sealga, 13 km (6,5 Std.)} Bei bewölktem Wetter machen wir uns auf den Weg, zuerst immer am See entlang auf einem recht gut ausgebautem Weg. Als dieser Weg sich schließlich landeinwärts wendet und einen Berg hinaufführt, merken wir doch deutlich den gestrigen Tag in den Beinen. Es regnet mal wieder und der Gedanke die folgende Nacht wieder mal im Zelt zu verbringen, scheint nicht so verlockend. Doch dann: Im nächsten Tal reißen auf einmal die Wolken auf und es wird richtig schön. Das Wetter hält sich und es wird immer schöner. Wer hätte das gedacht: bevor wir unser Zelt aufbauen, nehmen wir noch schnell ein kleines Bad im Loch na Sealga. So macht das ganze erst richtig Spaß. Da macht es auch nichts, dass wir die letzten Kilometer mal wieder weglos durch sumpfiges Gelände laufen mussten. Der wunderschöne Platz am See und die Sonne entschädigen für alles.
{tag 5: Loch na Sealga - Shenavall, 9 km (4 Std.)}
Heute liegt eine Etappe zum entspannen vor uns: nur 9 km ohne große Steigungen. Das Wetter ist sehr angenehm, zwar bewölkt aber warm. Unser Weg führt uns immer am Loch na Sealga entlang.
{tag 6: Shenavall - An Teallach - Shenavall, 13 km (9,5 Std.)}
Mit bangem Blick auf das Wetter beginnt der heutige Tag. Eigentlich haben wir uns die Überschreitung des An Teallach-Massives mit einigen Munroes vorgenommen. Aber wenn die Gipfel in den Wolken liegen, macht das ganze keinen Sinn. Es ist heute zwar bewölkt, aber die Wolken hängen hoch genug. Als wir losgehen fängt es leicht an zu regnen und nach kurzer Zeit ziehen sich die Wolken weiter zu. Nach etwa einer Stunde überlegen wir, ob es sich noch lohnt weiter zu gehen, oder ob wir doch lieber umkehren sollen. Aber wie auf Befehl lockert es ein wenig auf und der Blick ins Tal und auf den ersten Gipfel wird frei. Na gut, damit steht unsere Entscheidung fest weiter zu gehen (auch wenn die Wetterbesserung nur von kurzer Dauer war...). Es zieht sich also wieder zu und zu allem Überfluss wird der Regen jetzt auch stärker. Dazu weht ein kräftiger Wind, mit anderen Worten: Sauwetter! Zudem geht es jetzt ziemlich steil über Felsbrocken nach oben auf den 954m hohen Sail Liath. Aber wenigstens müssen wir keine schweren Rucksäcke schleppen, die haben wir nämlich in der Hütte zurückgelassen. Nur zweimal lässt sich für einen kurzen Augenblick ein Blick ins Tal erhaschen und man kann nur erahnen, was für tolle Ausblicke bei schönem Wetter möglich wären. Aber wir trotten durch den Nebel und können nur 20 m nach vorne sehen. {tag 7: Shenavall - Lochivraon, 13 km (5,5 Std.)} Recht einfache Tour auf gut ausgebautem Weg. Dieser führt zunächst immer an einem Fluss entlang durch ein idyllisches Tal. Die Sonne scheint und es ist angenehm warm. Es geht etwas aufwärts und dann im nächsten Tal an einem anderen Fluss entlang wieder hinunter bis zu einem See, an dem auch unser Tagesziel, die Lochivraon-Hütte liegt. Diese ist allerdings nicht so schön wie die Shenavall-Hütte, schon ziemlich zerfallen überall, aber bei dem Wetter doch besser als ein Zelt. Denn heute weiß man mit dem Wetter wirklich nicht woran man ist. Mal regnet es in Strömen und dann scheint wieder die Sonne. So schnell kann man gar nicht seine Regenjacke aus- und anziehen. Als noch mal die Sonne herauskommt, überlegen wir noch kurz ob wir nicht doch lieber im Zelt auf der schönen Wiese vor dem Haus schlafen sollen, aber da schon bald wieder Regen aufzieht, bleiben wir lieber im Trocknen.
{tag 8: Lochivraon - Kinlochewe, 16 km (7 Std.)}
Der Tag beginnt so wie der letzte aufgehört hat: wolkig und regnerisch. Als wir nach ein paar hundert Metern den Fluss überqueren wollen müssen wir feststellen, dass der inzwischen soviel Wasser führt, dass wir die Schuhe wieder ausziehen müssen. Wären wir doch direkt in Sandalen losgegangen! Zu allem Überfluss fängt es jetzt auch so richtig an zu schütten so dass wir gar keine Lust haben, die Schuhe auszuziehen. |
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