{tag 1} Um 19:55 Uhr geht’s los. Von Düsseldorf zuerst nach Madrid, dann weiter nach Santiago und von dort über Puerto Montt nach Punta Arenas. Insgesamt über 24 Stunden Reisedauer! Die nette Dame am Flughafen in Düsseldorf versprach uns auch, Fensterplätze für den 13½- Stunden-Flug nach Santiago zu reservieren. Aber zunächst gilt es die Hürde Sicherheitskontrolle zu nehmen. Zwar piepen diesmal ausnahmsweise die Ösen und Haken an den Wanderschuhen nicht, dafür wird aber der Handgepäckrucksack bis aufs kleinste untersucht. Vor allem die Benzinflasche des Kochers erregt Aufsehen – gut dass wir sie vorher mit Tee gefüllt hatten. Wahrscheinlich fragt man sich noch heute, warum wir mit einer Benzinflasche voll Tee reisen... Auf dem Flug nach Madrid passiert nichts aufregendes, wir sind auch pünktlich und müssen uns keine Sorge wegen des Anschlussfluges machen. Doch dann die böse Überraschung: die Dame, die uns in Düsseldorf Fensterplätze versprach, hat uns stattdessen die Plätze genau in der Mitte der Sitzreihen gegeben. Also die mittleren Sitze des 4er Sitzblocks. Von beiden Seiten eingequetscht und ohne Zugang zum Gang müssen wir die Nacht verbringen.

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{tag 2} Irgendwie haben wir in der Nacht doch ein wenig Schlaf gefunden. Vom Landanflug auf Santiago am Morgen bekommen wir aber nicht viel mit, wir sitzen ja in der Mitte. So kann man die Anden unter uns nur erahnen. Und dann auch das noch: Als wir unser Gepäck abholen wollen stellt sich heraus, dass Philips Gepäck immer noch in Madrid ist. Wir können nur hoffen, dass das Nachschicken funktioniert, aber immerhin wussten die Leute am Flughafen schon Bescheid, wo der Rucksack gerade ist. Weiter geht’s dann nach Punta Arenas. Bei schönstem Wetter bietet sich uns eine grandiose Aussicht auf die Anden tief unter uns. Als wir in Puerto Montt zwischenlanden regnet es allerdings. Ob das in Punta Arenas auch so ist? Doch kaum sind wir wieder in der Luft, lockern die Wolken auf und uns bietet sich ein fantastischer Blick auf die Berge, Seen und das patagonische Inlandeis. Nebenbei erhaschen wir schon mal die ersten Blicke auf unsere Wanderziele in den nächsten Tagen, den Fitz Roy und den Torres del Paine Park. Auch in Punta Arenas ist schönstes Wetter, blauer Himmel und richtig warm, nur ein wenig windig. Genau das richtige Wetter, um einen ersten Ausflug in die Stadt und an den Strand zu machen. Untergekommen sind wir übrigens im Hospedaje Magallanes, in dem Sebastian, ein Deutscher, zusammen mit seiner chilenischen Frau ein paar Betten vermietet. Als wir zurückkommen erzählt er uns, dass die Fluggesellschaft angerufen hat, die unser Gepäck morgen am späten Nachmittag vorbeibringen will.

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{tag 3} Für heute hatten wir sowieso einen Tag in Punta Arenas eingeplant, um uns die Pinguine anzusehen. Insofern ist es nicht ganz so schlimm, dass das Gepäck noch nicht da ist. Aber gut, dass das Wetter so schön ist, die Regenjacke ist nämlich dummerweise auch im Gepäck. Die Fahrten zu den Pinguinkolonien starten immer erst nachmittags, so haben wir morgens bei bestem Wetter Zeit, uns den Friedhof der Stadt anzusehen. Die prächtigen Grabmäler und Mausoleen zeigen viel vom vergangenen Reichtum der Stadt. Ebenfalls sehr sehenswert ist der Palacio Braun. Von Bädern aus italienischem Marmor, französischen Tapeten bis zum extra aus England herbeigebrachten Billardtisch ist hier alles vom feinsten. Die Schafsbarone des 19./20. Jahrhunderts wussten schon zu leben. Aber fast nichts kommt hier aus Patagonien, alles ist aus Europa importiert. Nachmittags geht es dann per Bus zu der Pinguinkolonie am Seno Otway. Eigentlich wollten wir zu Isla Magdalena (dort gibt es wesentlich mehr Pinguine) aber vermutlich mangels Teilnehmern findet die Fahrt heute nicht statt. Aber auch am Seno Otway gibt es genügend von den possierlichen Tierchen zu sehen. Als wir dort ankommen, fahren die letzten Busse schon wieder, wir haben also mit den 15 Personen aus unserem Bus die Pinguine ganz für uns alleine. Als wir dann am Abend wieder in unser Hospedaje zurückkehren die böse Überraschung: das Gepäck ist leider immer noch nicht da, so ein Mist!!! Damit erledigt sich auch unser Plan, morgen direkt mit dem ersten Bus nach Puerto Natales zu fahren.

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{tag 4} Der Tag beginnt mit der Ungewissheit, ob und wann denn wohl das Gepäck ankommt. Also heißt es erst mal warten! Aber um etwa 11 Uhr kommt es doch. Allerdings etwas ramponiert, im Deckelfach des Rucksacks sind einige Löcher, trotz Rucksackhülle (die ist aber auch kaputt). Sieht so aus, als ob er in Madrid vom fahrenden Gepäckwagen gefallen ist. Aber egal, wir besorgen uns schnell bei Sebastian, der auch eine Reisagentur besitzt, Busfahrkarten nach Puerto Natales und für den nächsten Tag weiter in den Torres del Paine Nationalpark und machen uns auf den Weg. In Puerto Natales angekommen belagert uns direkt eine Schar von Leuten, die uns alle in ihr Hostel locken wollen. Wir gehen ins „Hostal Nancy“, welches wir uns schon im Reiseführer ausgeguckt haben. Alles ist dort noch ziemlich neu und teilweise noch nicht ganz fertig, aber alles in allem recht schön. Wir leisten uns ein Doppelzimmer mit eigenem Bad für je $7000,- (ca. 9,50 €). Den Nachmittag verbringen wir mit einem „Stadtbummel“ (eigentlich ist der Ort ja ziemlich hässlich), spazieren die ganz nette Uferpromenade entlang und genießen dort den Blick auf den „Seno Ultima Esperanza“. Vor der anstehenden mehrtägigen Nudeldiät leisten wir uns noch mal einen leckeren Hamburger bei Masay.

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{tag 5} Heute geht es dann endlich richtig los: früh morgens um 7.30 holt uns der Bus in den „Torres del Paine“ Nationalpark in unserer Pension ab. Vorher erfreuen wir uns noch an einem tollen Sonnenaufgang mit rosa gefärbten Wolken. Die Fahrt dauert etwa 2,5 h und führt hauptsächlich über Schotterstraßen. In Parknähe können wir aus dem Bus heraus schon mal ein paar Blicke auf Guanakos und Flamingos werfen, aber auch auf verkohlte Überreste des Brandes. Da wegen des verheerenden Waldbrandes der „Circuito“ offiziell gesperrt ist werden wir das „W“ laufen und lassen uns an der Anlegestelle des Katamarans zum Refugio Pehoé absetzen. Bis zu Abfahrt des Bootes bleibt noch genügend Zeit den beeindruckenden „Salto Grande“ (ein Wasserfall) anzusehen und die ersten Fotos von den „Cuernos del Paine“ zu schießen. Man weiß ja nie ob die nicht die nächsten Tage hinter den Wolken verborgen bleiben. Auf der Überfahrt über den Lago Pehoé verschlechtert sich leider das bis dahin schöne Wetter: starker Wind zieht auf und es fängt an zu regnen. Das fängt ja gut an! Der Weg in Richtung Refugio Grey bietet zunächst nicht viel Besonderes, es geht allerdings überwiegend bergauf. Nach einiger Zeit bieten sich aber schon mal die ersten Ausblicke über den Grey-Gletscher. Bis zum Refugio Grey geht es dann in stetigem Auf- und Ab im Regen durch Wälder und Büsche bis wir nach insgesamt 3,5 Stunden endlich das Refugio erreichen wo wir uns erst mal in der gemütlich warmen Hütte aufwärmen und unseren „Mittagsimbiss“ (inzwischen ist es schon 17 Uhr) einnehmen. Eigentlich wollten wir ja noch 4 km weiter zum Campamento Guardas laufen, aber da es sowieso regnet und wir, wie eigentlich immer am Anfang einer Tour, schwer mit der Last auf dem Rücken zu kämpfen haben, schlagen wir letztendlich doch unser Zelt auf dem Zeltplatz neben dem Refugio auf. Als der Regen etwas nachlässt machen wir noch einen kurzen Abstecher zum Aussichtspunkt auf die Gletscherzunge.

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{tag 6} Die ganze Nacht über regnet es und auch am Morgen ist noch keine Besserung in Sicht. Aber es hilft nichts, als der Regen etwas nachlässt, quälen wir uns aus den Schlafsäcken, frühstücken stehend unser Müsli und packen die nassen Sachen zusammen. Zunächst geht es den gleichen Weg wieder zurück zum Lago Pehoé. Zum Glück klart es jetzt etwas auf und auch der Regen hört auf. Wie anders der selbe Weg doch aussehen kann, wenn man nicht völlig durchnässt durch den Regen laufen muss. Noch einmal können wir die (heute viel schönere) Aussicht auf den Glaciar Grey genießen, bevor es wieder hinunter zum Lago Pehoé geht. Und dort lässt sich doch tatsächlich die Sonne für einen kurzen Augenblick sehen! Gestärkt geht es nach einer Mittagspause weiter zum Campamento Italiano. 2 Stunden führt der Weg durch dichtes Gestrüpp und verkrüppelte Wäldchen ohne nennenswerte Steigungen bis wir schließlich ziemlich erschöpft den Campingplatz erreichen.

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{tag 7} Heute machen wir zunächst ohne Gepäck einen Abstecher ins Valle del Francés. Der Weg führt durch den Wald stetig bergauf. Zuerst recht steil, doch dann wird es ebener. Es ist richtig kalt und hin und wieder schneit es. Auf den Bergen um uns herum liegt Neuschnee. Nach 2 Stunden erreichen wir das Campamento Britanico. Noch ein kurzer Aufstieg und uns bietet sich ein grandioser Blick ins Tal hinunter und auf die umliegenden, allerdings wolkenverhangenden Berge und die Cuernos del Paine. Hin und wieder zeigt sich blauer Himmel, aber um die Berge herum bleiben die Wolken leider beharrlich hängen. Als wir schließlich vom eisigen Wind völlig durchgefroren den Abstieg beginnen wollen, verziehen sich die Wolken doch noch und geben nun endlich den Blick auf die Cuernos frei. Natürlich müssen wir dann noch ein wenig bleiben und ausgiebig fotografieren. Nach etwa 2 Stunden Abstieg erreichen wir wieder den Campingplatz, bauen unser Zelt ab und brechen in Richtung Campamento Cuernos auf. Wieder geht es hauptsächlich durch Wald und niedriges Gestrüpp zunächst zum Lago Nordenskjöld hinunter und dann über Geröll an seinen Ufern weiter, bis wir den leider sehr steinigen Campingplatz erreichen. Eigentlich wollten wir uns dort mal wieder eine schöne warme Dusche gönnen, doch gerade in dem Moment, wo wir unter der Dusche stehen, geht das Gas zuende (was wir natürlich da noch nicht wissen) und es gibt nur noch kaltes Wasser. Wie ärgerlich! Draußen ist es ziemlich windig - hoffentlich bleibt unser Zelt stehen – und recht kalt. Aber dafür können wir zum ersten Mal den sternenklaren Himmel bewundern.

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{tag 8} Der erste Blick am Morgen nach dem Aufwachen aus dem Zelt fällt auf den blauen Himmel. Also nichts wie raus aus dem Schlafsack um den Sonnenaufgang nicht zu verpassen. So können wir miterleben, wie sich die wenigen Wolken von weiß über rot nach orange verfärben und die Cuernos im ersten Sonnenlicht golden erstrahlen. Traumhaft schön! Das Wetter ist heute richtig angenehm zum wandern: schön sonnig und warm. Der Weg führt zunächst wie gewohnt in mehr oder weniger starkem auf und ab durch Sträucher und über Wiesen. Irgendwann geht es dann aber doch schweißtreibend ziemlich steil nach oben, dafür bieten sich aber schöne Ausblicke über den Lago Nordenskjöld und weite Teile des Parks. Bis zum Refugio Chileno geht es dann auf sehr einfachem Weg zunächst weiter bergauf, aber leider auch wieder bergab ins Flusstal. Gestärkt durch ein kleines Päuschen machen wir uns auf, die letzen km und Höhenmeter zum Campamento Torres zu bezwingen. Der Weg führt hier durch schönen Südbuchenwald (sieht fast so aus wie zu Hause, warum sind wir überhaupt um die halbe Welt gereist? ;-)) leider nicht nur bergauf, sonder bei jedem kleinen Bächlein auch wieder einige Meter hinab. So sind wir dann doch ganz froh, als wir am Ziel ankommen und uns nach kurzer Suche einen der letzten schönen Plätze für unser Zelt sichern können. Es ist ziemlich windig und kalt und so verziehen wir uns nach dem Essen schnell mit einem Becher „Glühwein“ ins Zelt. Gerade noch rechtzeitig, denn kaum sind wir im trocknen, fängt es an zu schütten und es wird richtig stürmisch.

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{tag 9} Wir haben sicherheitshalber mal den Wecker gestellt, vielleicht ist es ja wieder schön und wir können die Torres del Paine im Sonnenaufgang bewundern. Es ist auch herrliches Wetter, aber leider verschlafen wir den richtigen Zeitpunkt zum Aufstehen, so dass wir gerade noch durch die Baumwipfel hindurch die Spitzen den Torres golden leuchten sehen. Die ganze Nacht war es so stürmisch, dass wir vor lauter Rauschen der Bäume den Wecker nicht gehört haben. Trotzdem machen wir uns sofort auf den 45 minütigen Anstieg zu den Torres, deren Zacken von der Morgensonne beschienen in den strahlend blauen Himmel ragen. Einfach fantastisch dieser Anblick! Nur der Wind bläst weiter so stark, dass man aufpassen muss, nicht von dem steinigen Weg gefegt zu werden. Wieder am Campingplatz angekommen, packen wir unsere Sachen und laufen das Tal wieder hinunter zur Hosteria Torres, wo wir den Bus zurück nach Puerto Natales nehmen. Auf der Busfahrt können wir noch mal ein paar kläglich Überreste der Vegetation beobachten, die der Waldbrand übrig gelassen hat: verkohlte Baumstämme und verbrannte Erde deren Staub der Wind in die Luft wirbelt.

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{tag 10} Um 9 Uhr morgens nehmen wir den Bus nach El Calafate in Argentinien, das wir nach etwa 5-stündiger Fahrt über Schotterpisten erreichen. El Calafate besteht eigentlich nur aus Hotels (Pensionen, Jugendherbergen), Restaurants und Reisebüros – ein richtiger Touristenort eben. Wir steigen im Calafate Hostel ab und buchen für den nächsten Tag eine Tour zum Perito Moreno Gletscher.

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{tag 11} Früh morgens geht es dann los. Daniel, unser Guide begrüßt uns alle zu der Tour. Nach etwa 1,5 Stunden, auf der wir dies und jenes Wissenswerte über die argentinische Flora und Fauna lernen und Kondore in der Luft kreisen sehen, kommen wir im Nationalpark an. Dort geht es erst einmal auf eine einstündige Wanderung am Ufer des Lago Argentino entlang, wo wir abseits vom allgemeinen Trubel erste beeindruckende Blicke auf den Gletscher werfen können. Die Gletscher-Zunge ist 4 km breit und an der höchsten Stelle 70 m hoch! Nachdem wir dann noch 2 Stunden Zeit hatten, von den verschiedenen Aussichtsterrassen ein Bild von den gewaltigen Ausmaßen machen konnten, fahren wir noch mit einem Boot an der Gletscherkante entlang. Hierbei sieht man den Gletscher noch mal von nahem und aus einer anderen Perspektive, was die $25 (ca. 6,-€) zusätzlich durchaus Wert sind. Während der ganzen Zeit hört man immer wieder kleine und Große Stücke vom Gletscher abbrechen und unter lautem Getöse in den See fallen. Zurück in Calafate wollen wir uns noch die Laguna Nimez ansehen, ein Naturschutzgebiet, in dem man viele Vögel beobachten kann. Leider ist der Rundweg schon geschlossen, so dass wir alles nur von weitem sehen können. Abends „leisten“ wir uns noch mal ein vorzügliches Essen. Ein „Asado“, d.h. Fleisch vom Grill in rauen Mengen. Das gegrillte Lamm, Huhn und Rind war so gut, dass es schwer fiel aufzuhören. Und das alles für umgerechnet 5,50 €!

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{tag 12} Heute steht zunächst die 4 ½-stündige Busfahrt nach El Chaltén an. Schließlich kommen wir völlig durchgerüttelt von den Schotterpisten beim Informationsgebäude der Parkverwaltung an. Dort werden wir erst mal darüber belehrt, wie man sich im Park verhalten soll, dass man seinen Müll wieder mitnimmt usw. Danach geht es bei schönstem Sonnenschein auf die erste Etappe: Zum Campamente Agostini am Lago Torre. Doch das schöne Wetter hilft nichts - der berühmte Cerro Torre ist hinter Wolken verborgen und bleibt es auch den Rest des Tages. Trotzdem ist der Weg sehr schön. Immer mit Blick auf den (wolkenverhangenen) Cerro Torre wandern wir nach einem kurzen Anstieg durch ein breites Flusstal und erreichen nach ca. 3 Std. den Campingplatz unterhalb des Lago Torre.

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{tag 13} Wir stehen extra früh auf, um den Sonnenaufgang am Lago Torre zu beobachten. Über uns ist wieder blauer Himmel, und vor dem Cerro Torre hängt eine Wolke. Der will sich uns einfach nicht zeigen! Trotzdem ist der Sonnenaufgang wunderschön – das frühe Aufstehen hat sich gelohnt! Die heutige Wanderung führt uns zunächst wieder zurück bis zur Weggabelung nach Poincenot. Nach einem kurzen Anstieg geht es an den beiden Seen Laguna Hija und Laguna Madre vorbei, bis wir nach ca. 3 Std. den Campingplatz Poincenot erreichen. Gerade noch rechtzeitig, denn das schöne Wetter hat sich verabschiedet und nun fängt es auch noch an zu regnen. Und das nicht zu knapp: ununterbrochen regnet es bis zum nächsten Morgen und uns bleibt nichts anderes übrig, als im Zelt zu warten... Selbst die Nudeln gelingen heute nicht richtig, liegt vielleicht auch daran, dass das Wasser abgießen im Vorzelt in einen Becher nicht ganz so gut gelingt ;-)

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{tag 14} Wir haben vorsichtshalber mal den Wecker auf 6 Uhr gestellt, man weiß ja nie: vielleicht wird das Wetter wieder schön und es bietet sich die Möglichkeit an der Laguna de los tres den Sonnenaufgang mit Blick auf den Fitz Roy zu erleben. Aber es regnet immer noch, also bleiben wir liegen. Hätten wir besser nicht tun sollen, denn der Blick aus dem Zelt 1 ½ Stunden später zeigt fast nur blauen Himmel. Also nichts wie raus aus dem Schlafsack und zum anderen Ende des Zeltplatzes laufen. Dort können wir den Fitz Roy sehen, wie er in den ersten Sonnenstrahlen leuchtet. Herrlich! Wir packen schnell unser Frühstück ein und machen uns auf den Weg zur Laguna, es könnte sich ja wieder zuziehen. Nach gut 1 Stunde schweißtreibenden Anstiegs über den teilweise sehr steilen Weg können wir den atemberaubenden Anblick des Fitz Roys mit der Laguna im Vordergrund vor strahlend blauem Himmel genießen. Wieder unten angekommen packen wir unsere Sachen zusammen und gehen los in Richtung Piedra de Fraille. Nach ein paar Kilometern lassen wir unser Rucksäcke stehen und machen einen Abstecher zur Laguna Piedras Blancas mit toller Aussicht auf den gleichnamigen Hängegletscher. Bis dahin müssen wir allerdings zwischen riesigen Felsbrocken hindurchklettern. Nachdem wir irgendwann auch unser Rucksäcke wieder gefunden haben, führt uns der steinige Weg weiter im Tal des Rio Blanco entlang, bis wir nach einer Stunde auf dem Abzweig zum Piedra del Fraille treffen. Von nun an geht es durch herrlichen lichten Sündbuchen- (Lenga) –wald noch anderthalb Stunden bis zum Refugio los Troncos am Fuße des Piedra del Fraille. Dort schlagen wir auf einer schönen Wiese, die wir fast für uns alleine haben unser Zelt auf und genießen mal wieder den Komfort einer warmen Dusche.

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{tag 15} Schade – als wir aufwachen regnet es mal wieder. Schließlich quälen wir uns aber doch aus dem Bett und wandern in leichtem Regen los. Es geht den gleichen Weg wieder zurück und zum Glück hört der Regen auch wieder auf. Aber zu früh gefreut. Nachdem wir an der Weggabelung diesmal den Weg zur Hosteria El Pilar eingeschlagen haben und weiter das Tal hinunter wandern, fängt es wieder an zu regnen. Deswegen machen wir auch keine lange Pause sondern wandern direkt weiter an der Hosteria vorbei, diesmal auf der anderen Seite des Flusses zurück zum Camping Poincenot. Durchnässt erreichen wir schließlich einen schönen Aussichtspunkt gegenüber des Hängegletschers, den wir gestern schon gesehen haben. Und wie auf Kommando reißt plötzlich die Wolkendecke auf, zaghaft lassen sich erste blaue Flecken am Himmel ausmachen und zum krönenden Abschluss geben die Wolken einen kurzen Blick auf den Gletscher und den Fitz Roy frei. Jetzt wird der Tag doch noch schön und wir schlagen bei Sonnenschein wieder unser Zelt beim Poincenot-Camping auf.

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{tag 16} Es scheint halbwegs schön zu werden, also gehe ich um 6.30 noch mal hinauf zur Laguna de los tres um dort den Sonnenaufgang zu erleben. Der ist zwar nicht so richtig schön und auch der Fitzroy hüllt sich die meiste Zeit in Wolken, aber es ist trotzdem ganz nett da oben. Wieder unten angekommen packen wir unsere Sachen und gehen los. Wir nehmen den selben Weg, wie am 2. Tag um nochmal die Chance für einen Blick auf den Cerro Torre wahrzunehmen. Aber auch der zeigt sich nur wolkenverhangen. Wir übernachten im Rancho Grande- Hostel, welches wir schon bei unserer Ankunft reserviert hatten. Abends essen wir im einzigen Restaurant, in dem man mit Kreditkarte zahlen kann (wir haben nämlich keine argentinischen Pesos mehr) ein leckeres Lomo und trinken ebenso leckeren Wein.

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{tag 17} Heute verlassen wir bei strahlend blauem Himmel (bis auf die eine Wolke vor dem Cerro Torre) El Chaltén. 13 Stunden über Schotterposten durch die argentinische Pampa stehen uns bevor. Auch wenn der Ausblick auf die endlose Steppe und den Himmel vor allem im Abendlicht sehr schön ist, sind wir doch froh, als wir gegen 22 Uhr in Los Antiguos am Lago Argentino nahe der chilenischen Grenze ankommen. In der Albergue, wo die Busfahrt endete fallen wir müde in die weichen Betten.

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{tag 18} Beim Frühstück unterhalten wir uns mit einer Dänin, die wir schon bei Piedra della Fraille getroffen haben und mit zwei anderen, die ebenfalls mit uns im Bus saßen. Chris kommt aus Kalifornien und Peter von Bermuda. Da beide das gleiche Ziel wie wir haben, beschließen wir erstmal zusammen weiter zu fahren. Wir nehmen einen Minibus, der uns über die Grenze nach Chile Chico bringt. Von dort fährt ein Schiff über den See, der in Chile Lago General Carrera heißt, nach Puerto Ingeniero Ibanez. Leider erst um 16.30, dass bedeutet über 5 Stunden Wartezeit in dem kleinen Ort, der kaum etwas zu bieten hat (immerhin gibt ein Internet-Café). Die Fährfahrt ist sehr stürmisch, aber trotzdem mit schönen Ausblicken. Weniger schön ist allerdings die folgende Busfahrt: im hoffnungslos überfülltem Minibus, mit kaputten Rückenlehnen dauert es noch 2 Stunden bis Coyhaique. Wenn es nicht schon dunkel gewesen wäre, hätte man zumindest noch ein paar schöne Ausblicke auf der Fahrt durch die Berge gehabt. Endlich angekommen beziehen wir schnell die Zimmer in einem brauchbaren Hospedaje und beenden den Abend mit Chris und Peter bei leckerer Pizza und Bier.

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{tag 19} Die beiden anderen wollen in das Hotel bei den Termas de Puyuhuapi, wir wollen eine Nacht im PN Quelat bleiben, der dort in der Nähe ist. Die Frage ist nur, wie wir dorthin kommen! Der Weg dorthin führt über die berühmte „Carretera Austral“, die kaum befahren ist und eigentlich überwiegend eine Schotterpiste durch den Urwald ist. Dementsprechend gibt es nur wenige Busse und per Anhalter zu fahren ist auch nicht gerade aussichtsreich. Chris geht schon früh morgens los, um Informationen über einen Bus einzuholen, findet aber nur heraus, dass es wohl morgen einen Bus gibt. Vor dem (noch geschlossenen) Busbahnhof erfährt er aber dann, dass vermutlich um 9 Uhr heute doch ein Bus ginge. Als wir aber um kurz vor 9 Uhr da sind, stellt sich heraus, dass der (einzige) Bus doch schon um 8 Uhr fuhr. Mist! Ratlos wandern wir durch die Stadt und fragen noch mal im Büro einer Busgesellschaft nach, die uns aber nur auf dem morgigen Bus verweisen. Während wir unschlüssig vor dem Büro stehen, hält ein Mann vor uns und bietet an, uns zu einem Bus Richtung Norden zu bringen. Na das ist mal Glück! Der Bus ist zwar schon um 8 losgefahren, aber mit dem Abstecher nach Pto. Aysen. Alles geht gut und etwa eine halbe Stunde später sitzen wir in dem ziemlich klapprigen Bus nach Norden. Die Landschaft ist hier komplett anders als das, was wir bisher gesehen haben. So viel grün ist man ja gar nicht mehr gewöhnt! Die Fahrt geht über die ziemlich holprige Straße durch zunehmend dichter werdenden Regenwald. Vor allem, nachdem wir die Grenze zum PN Quelat überfahren haben und die Straße sich über Berge und durch Täler windet, ist die Fahrt ein richtiges Erlebnis. Auch wenn das Wetter eher regnerisch ist (aber wir sind ja schließlich auch im „Regenwald“ ;-)). Irgendwann nach 5 Stunden Fahrt erreichen wir den Abzweig zum Ventisquero Colgante, an dem wir uns von Peter und Chris verabschieden und aussteigen. Wir marschieren los, zunächst bis zum 2,5km entfernten Campingplatz. Kein Mensch ist hier, also brauchen wir auch nicht den Parkeintritt und die Gebühr für die Übernachtung zu bezahlen. Nachdem wir unser Zelt aufgebaut haben, gehen wir direkt los. Der Weg führt uns durch herrlichen, nahezu undurchdringlichen Regenwald. Es geht durch meterhohen Bambus, vorbei ein riesigen Farnen und unter Urwaldriesen hindurch. Erinnert vom Charakter ein wenig an den Westcoasttrail, auch wenn natürlich die Vegetation eine andere und der Weg nicht ganz so schlammig ist. Als wir schon am zweifeln sind, ob wir nicht lieber wegen der langsam einbrechenden Dunkelheit umkehren sollen, erreichen wir doch noch das Ende des Weges mit dem Aussichtspunkt auf den Gletscher. Dieser ist leider hinter den Wolken verborgen, aber die Aussicht ist trotzdem ganz nett. Aber hier gilt eigentlich „der Weg ist das Ziel“ und dieser hat sich wirklich gelohnt.

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{tag 20} Heute müssen wir erstmal irgendwie nach Puyuhuapi kommen. Die Dame vom Reisebüro in Coyhaique hat uns zwar gesagt, dass der Bus um 14 Uhr fährt, aber aus igendeinem unerklärlichen Grund konnte sie uns keine Plätze reservieren. Aber zuerst gilt es das etwas aussichtslose Problem zu lösen, auf der menschen- und vor allem autolosen Carretera Austral aus der Wildnis in bevölkertere Gegend zu kommen. Wir wandern einfach mal los. Nach ungefähr einer Stunde kommt ein Lastwagen vorbei. Er hält zwar nicht, aber immerhin, es gibt doch Leben auf dieser Straße. Kurze Zeit später: ein leerer Bus. Aber auch der fährt vorbei. Dann erstmal nichts… Irgendwann, nach vielleicht 7 km und 2 Stunden laufen fährt das erste Auto vorbei… Aber dann, nach ca. 9 km und fast 3 Stunden das nächste Auto: Beim Näher kommen sehen wir jedoch, dass es schon voll besetzt ist. Aber der Fahrer hält doch an und nimmt uns auf der Ladefläche des Pickups mit. In rasanter Fahrt geht es über die Schotterpiste die letzten 13 km bis nach Puyuhuapi. In diesem Ort gibt es zwar mehrere Supermärkte, aber ansonsten wirkt er wie ausgestorben. Der Bus nach Chaitén kommt wirklich so gegen 14 Uhr, leider ist er aber so voll besetzt, dass keiner mehr mitfahren kann. Ansonsten gibt es sonntags von diesem Kaff keinen einzigen Bus irgendwohin. Trampen ist auch aussichtslos. Also müssen wir bis morgen warten und hoffen, dass wir dann einen Busplatz bekommen. Das nächste Problem ist, ein Hospedaje zu finden. Scheinbar gibt es zwar sehr viele – nur alle haben geschlossen oder der Besitzer ist gerade in La Junta oder einfach gerade nicht da. Wie dem auch sei, schließlich landen wir in einer ziemlichen Bruchbude mit kalten, feuchten Zimmern mit sehr niedriger Decke. Beim Duschen muss man sich bücken, damit man drunter passt. Laut überall aushängender Touristenkarte gibt es auch zahlreiche Restaurants – nur haben die leider auch alle geschlossen. Schließlich finden wir aber doch noch eins: eine nette Frau kocht uns Lachs und Reis, etwas anderes gibt es nicht. Es ist aber sehr lecker und stimmt uns etwas versöhnlicher. Trotzdem: Wir wollen hier weg – egal wie!

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{tag 21} Der Bus soll angeblich um 13:30 fahren, bis dahin spazieren wir auf einem Lehrpfad durch die von deutschen Einwanderern gegründete Stadt. Die vielen Deutschen Namen zeugen von diesem Ursprung, sonst ist nicht viel davon geblieben. Die restliche Zeit verbringen wir mit Warten bis der Bus um 14:15 kommt. Diesmal ist er fast leer, nur 4 Franzosen fahren weiter bis Chaitén. Warum konnte das nicht gestern auch so sein??? Nach ca. 5 Stunden Schotterpiste kommen wir endlich in Chaitén an. Gut, dass wir schon wissen, dass die Fähre um 22 Uhr fährt, denn Informationen gibt es in dieser Stadt mal wieder nicht. Keine richtiger Fährhafen (nur eine unbeleuchtete Anlegestelle außerhalb der Stadt). Und auch das Büro der Fährlinie hat natürlich schon geschlossen und keinen Fahrplan aushängen. Ganz genau verstehen wir die Leute zwar nicht, die davor herumstehen aber angeblich macht das Büro um 9 Uhr auf (ob morgens oder abends ist uns allerdings nicht klar). Doch tatsächlich, als wir um halb 10 noch mal nachsehen, hat es tatsächlich offen. Wir erstehen Tickets und laufen zurück zum „Hafen“ Obwohl es fast 10 Uhr ist, ist noch kein Schiff in Sicht… Erst nach 11 kommt es endlich. Hauptsächlich als Autofähre konzipiert, gibt es für die Passagiere nur einen Raum mit klapprigen kaputten ungemütlichen Sitzen, sonst nichts. Auf dem Boden und quer über einer Sitzreihe liegend finden wir aber doch ein wenig Schlaf.

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{tag 22} Nach einem etwas komisch anmutenden Anlegemanöver erreichen wir um halb 11 Puerto Montt. Nach solch langer Zeit in der „Einsamkeit“ wirkt diese hektische „Großstadt“ abstoßend auf uns. Deswegen nehmen wir direkt den Bus (es gibt hier sogar richtige Linienbusse!!!) nach Puerto Varas. Diese nette kleine Touristenstadt liegt direkt am See Llanquihe mit Blick auf den Vulkan Osorno. Den Rest des Tages verbringen wir im sehr empfehlenswerten Hospedaje Ellenhaus („Man spricht deutsch“).

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{tag 23} Heute fahren wir mit dem Bus nach Petrohué und lassen uns mit einem kleinen Boot nach El Rincón (ein Haus) bringen. Diese Bootstour ist zwar sehr teuer (40000$) aber wir wollen heute mal wieder wandern und die Wahrscheinlichkeit, dass sich noch andere Leute finden, die auch dort hin wollen ist sehr gering. Dort angekommen geht es auf einem von Pferden getrampelten Pfad in den Regenwald hinein. Die üppige Vegetation und die riesigen Bäume sind immer wieder aufs Neue beeindruckend, Auch das Wetter spielt heute mit: bei schönstem Sonnenschein ist auch der matschige Weg nicht so schlimm. Nur die sehr wackligen Hängebrücken stoßen nicht bei allen auf Begeisterung… Etwa eine Stunde vor unserem Tagesziel erreichen wir einen Bauernhof, bei dem wir gegen eine geringe Gebühr die Schlüssel für das „Badehaus“ an den Thermen erhalten. Bei der Gelegenheit leisten wir uns auch noch einen Flasche Rotwein für den Abend. Kurze Zeit später stehen wir etwas ratlos an dem nächsten Fluss und suchen die Brücke. Leider ist diese nur noch zur Hälfte vorhanden. Praktischerweise kommt aber gerade in dem Moment der Bauer angeritten, der uns auf seinem Pferd über den Fluss bringt. Ach das war es, was uns die Frau beim Bauernhof mitteilen wollte… Am wunderschönen Campingplatz erwartet uns dann ein heißes Bad in den Thermen und ein Lagerfeuer mit der Flasche Wein. Beim ortsansässigen Pferd stößt aber vor allem unser Zelt auf großes Interesse und wird ausgiebig abgeleckt. Warum?? Vielleicht hätten wir es doch besser in Rot kaufen sollen…

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{tag 24} Heute Morgen ist das Wetter leider nicht mehr ganz so gut: die Wolken hängen recht tief, aber immerhin ist es (noch) trocken. Der Weg verläuft weiterhin durch schönsten Regenwald aus „Ulmos, Coigües, Tepas, Alercen und Arrayán“. Beeindruckend große und vermutlich uralte Bäume säumen den Weg. Diese ist jedoch teilweise ziemlich matschig und führt erstmal recht steil bergauf. Erst als sich der Wald wieder etwas lichtet merken wir, dass es inzwischen angefangen hat zu regnen. Auf dem sehr schönen Campingplatz an der Laguna „des Quetras“ machen wir unter einer Überdachung erstmal Mittagspause. Als der Regen etwas nachlässt machen wir uns wieder auf den Weg. Ab jetzt geht es hauptsächlich bergab. Die letzten Km führen dann über Kuh- und Pferdeweiden herab zum Lago Rupanco. Inzwischen zeigen sich auch schon wieder blaue Flecken am Himmel. Unser Zeltplatz liegt direkt am See an einem schönen Strand. Nach herrlichem (zur Abwechslung mal) Sonnenuntergang sitzen wir noch lange gemütlich am Lagerfeuer.

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{tag 25} Während wir beim Frühstück sitzen, kommt der „Verwalter“ des Campingplatzes vorbei, um die (geringe) Übernachtungsgebühr zu kassieren. Er sagt, dass es um 12 Uhr von La Poncho einen Bus gibt. Da müssen wir uns ganz schön sputen, denn es sind noch 12 km bis dahin. Wenn überhaupt ein Bus fährt, denn schließlich ist heute Karfreitag. Als wir dann in La Poncho ankommen bestätigt sich unsere Befürchtung: kein Bus am Karfreitag und auch keiner am Samstag, Mist! Soviel also zur „täglichen Busverbindung“ (So zumindest der Reiseführer). Also machen wir erstmal Pause, bei strahlendem Sonnenschein am Strand des 5-Häuser-Dorfes. Wir laufen dann erstmal weiter in Richtung Puerto Rico, dem nächsten Ort (vielleicht ein klein wenig größer als dieser). Vielleicht kommt ja ein Auto vorbei, das uns mitnimmt. Aber realistisch betrachtet ist die Chance gleich null, da die Straße in La Poncho beginnt und auf den nächsten Kilometern nur kleine Dörfer liegen. Aber wir hoffen, dass es in Puerto Rico (noch 6-10 km entfernt) zumindest eine Übernachtungsmöglichkeit gibt. Und am nächsten Tag findet sich sicher eine Lösung. Während wir uns mit unserer Situation abgefunden haben kommt uns ein Auto entgegen, offensichtlich Touristen, schade, dass die in die falsche Richtung fahren. Aber die Straße endet ja nach kurzer Zeit, vielleicht kommen sie ja wieder zurück. Und siehe da, genauso ist es, und sie nehmen uns sogar mit, obwohl schon vier Personen um Auto sitzen. Sie bieten uns an, uns nach Entre Lagos zu fahren, von wo es viele Busverbindungen nach Osorno gibt. Die Frau hatte deutsche Eltern und spricht daher gut deutsch, wie praktisch. Nachdem wir etwas gefahren sind laden sie uns sogar in ihr Ferienhaus zum Essen ein. Wenn wir wollten, könnten wir sogar dort übernachten. Haben wir ein Glück heute! Das Haus mit 6 Schlafzimmern und ebenso vielen Badezimmern liegt traumhaft in der „Marina de Rupanco“ am Westufer des Lago Rupanco. Diese „Feriensiedlung“ besteht aus vielen luxuriösen Ferienhäusern (eher Villen), die alle auf riesigen Grundstücken mit Blick auf den See und den Vulkan Osorno liegen. Als wir uns frisch gemacht haben, gibt es erstmal einen kleinen Imbiss mit Brot und Käse vom Bauern und Schwarzwälder Kirschtorte. Abends gibt es dann nach ein paar Pisco Sour noch leckeren Fisch.

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{tag 26} Unser Gastgeber bringt uns am Morgen nach Entre Lagos, wo wir den Bus nach Osorno nehmen. In Osorno essen wir erstmal etwas zu Mittag und schauen uns ein wenig in der Stadt um. Allerdings gibt es hier nicht wirklich etwas zu sehen. Am Nachmittag gehen wir zum Busbahnhof, um die Tickets für die Fahrt nach Santiago zu kaufen. Die Fahrt (ca. 10 Stunden) kostet im „Semi-Cama“ etwa 10,-€.

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{tag 27} Früh morgens kommen wir in Santiago an. Nun gilt es erstmal ein Hostel zu finden, wo wir die verbleibenden beiden Nächte bleiben können. Da das „Casa Roja“ leider schon ausgebucht ist entscheiden wir uns für das nahe gelegene HI-Hostel. Das erinnert vom Stil zwar sehr an deutsche Jugendherbergen (Männer und Frauen getrennt!), aber da wir keine Lust haben, weiter zu suchen bleiben wir hier. Den Tag verbringen wir damit, uns die Stadt anzusehen. Da ja Ostersonntag ist, wirkt alles etwas ausgestorben. Am Nachmittag fahren wir dann noch mit der „funicular“ auf den Cerro San Cristobal und genießen die Aussicht auf die Stadt.

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{tag 28} Heute fahren wir ans Meer! Zuerst geht es mit dem Bus nach Valparaiso. Die Stadt ist zu großen Teilen am Hang gebaut und daher gibt es viele alte Aufzüge, die die einzelnen Stadtteile verbinden. Aufgrund der Hanglage ist dies vermutlich eine der wenigen Städte in Chile, die keinen schachbrettartigen Grundriss haben. Wir streifen durch die Stadt und fahren natürlich auch mit einigen Aufzügen. Die vielen kleinen Gässchen und der Blick aufs Meer gefallen uns sehr gut. Später nehmen wir dann den Zug in den nahe gelegenen Badeort Viña del Mar. Leider bewölkt es sich jetzt, so dass wir unseren Plan, ein kleines Bad im Pazifik zu nehmen, aufgeben und nur etwas über den riesigen Sandstrand bummeln. Außer dem Strand und diversen schicken Hotels und Restaurants hat die Stadt allerdings nicht so viel zu bieten, es ist halt ein typischer Badeort. Abends fahren wir dann wieder über Valparaiso zurück nach Santiago.

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{tag 29} Unseren letzten Tag in Chile nutzen wir noch für den Besuch des Friedhofs von Santiago. Ähnlich wie in Punta Arenas gibt es auch hier viele prachtvolle Gräber zu sehen. Nachmittags bummeln wir noch ein wenig durch die Einkaufstraßen und kaufen noch ein paar Souvenirs. Im Gegensatz zu Sonntag ist doch heute alles etwas belebter. Irgendwann wird es dann doch Zeit, und so machen wir uns auf den Weg zum Flughafen. Auch hier war die Mitarbeiterin am LAN-Chile Schalter nicht in der Lage (oder nicht willens) uns einen Fensterplatz zu geben, aber immerhin sitzen wir diesmal am Gang. Ansonsten läuft der Flug ereignislos und so kommen wir einen Tag später wohlbehalten in Düsseldorf an.

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